
Fenster
Sind alte Fenster noch Zeitgemäß ?
Eine doch recht oft gestellte Frage ist “ soll ich neue Fenster einbauen,oder die alten aufarbeiten?” . Da bin ich auch ab und an hin und hergerissen, es kommt auf den Styl des Objektes an, sag ich mal so in den Raum. Sicherlich sind neue Fenster immer eine gute Wahl, spielen doch genau hier sehr viele Faktoren eine Rolle. Da wäre schon der Wärmewert, der ist kaum von einem alten Fenster zu überbieten, weiter spielt der Schallschutz ein große Rolle. In Stadtzentren ist man mit neuen Fenstern sicher gut bedient, in ländlichen Gegenden spielt das aber eher eine untergeordnete Rolle, dann wäre noch die Dichtung. Wer noch alte Holzfenster sein eigen nennt weiß wovon ich rede, gerade in den Wintermonaten, wenn man zusehen kann wie sich die schönen Eiskristalle an der Fensterscheibe hocharbeiten.
Alte Fenster kann man aufarbeiten , wenn sich der Aufwand noch lohnt, es gibt jedoch einige Punkte wo man nicht mit dem Gedanken spielen sollte.
Ist das Holz der Flügelrahmen und des Fensterrahmens rott, muß man sich darum keine Gedanken mehr machen. Wenn jedoch das Holz noch eine gute Substanz aufweist und es dann noch ein Doppelkastenfenster ist, könnte sich der Aufwand lohnen. Man kann die alte Einfachverglasung entfernen, die Rahmen instandsetzen, neue Wetterschenkel montieren, die Rahmenhölzer behandeln und Lackieren, die alte Scheibenauflage ausfräsen und neue Doppelglasscheiben einsetzen.
Hier ist ein schönes Beispiel wie es nicht aussehen sollte, dabei sind die Balkontüren noch garnicht so alt. Der Fehler lag in der Restauration zum einen, und in der falschen Behandlung zu anderen.
Als die Balkontüren einst überarbeitet wurden sollte es schnell gehen und nix kosten, mancheiner wird es kennen. Sie wurden ausgebaut und abgeschliffen, was soweit nicht falsch ist, dann aber wurden sie einige Tage unbehandelt im Innenhof stehen gelassen, nichteinmal abgedeckt, somit hatte das Wetter freie Hand.
Wer jetzt meint , das macht doch nichts, hat nur bedingt Recht. Würde man sie im Anschluß wieder trocknen lassen, ölen und grundieren und nach Einhaltung der Trocknungsintervalle Lackieren, ja dann wäre alles gut. Leider wurde dies genau nicht gemacht, man kann den Handwerkern hierbei auch keinen Vorwurf machen, erstens verstanden sie die deutsche Sprache nicht, und zweitens hatten sie das wohl auch nie gelernt, so zumindest war mein Eindruck. Der Lack wurde direkt auf das noch feuchte Holz aufgetragen und nicht etwa mit Vorlack gearbeitet.
Ebenso konnte ich andere “lustige” Dinge sehen, Zimmertüren wurden einseitig lackiert und über eine Woche so stehengelassen und zwar schräg an die Wand gelehnt, wen wundert es dann das die Türen nicht mehr bündig anliegen.
Beim einseitigen Bearbeiten wird die eine Seite mit Farbe abgesperrt, die andere offene Seite nimmt jedoch weiterhin die Raumfeuchte auf, dies führt zu einem ungleichen Trocknungsverhalten und das Türblatt verzieht sich dementsprechend.