
Fenster Streichen
Fenster Streichen oder Überarbeiten
Holzfenster, für die einen ein Fluch, für andere ein Segen. Wie bei so vielen Dingen scheiden sich in Fensterfragen die Geister. Die einen schwören auf Kunststofffenster,aber so manch einer liebt seine alten Doppelkasten Holzfenster.
Problematisch wird es immer wenn es ans Streichen oder allgemeine Aufarbeiten geht. Hier ist zu unterscheiden ob die Rahmen nur gestrichen werden müssen, oder eine komplette Überholung brauchen. Mit Rahmen meine ich jetzt jedes Holzelement, auch die Rahmen um die Scheiben, also die Holzteile der Fensterflügel.

Fenster mit Wetterschenkel/Wassernase
Glück hat man, wenn sie nur gestrichen werden müssen, weil es einige Lackschäden gibt, sollten die Spuren der Abnutzung jedoch tiefer sitzen, Risse bis ins Holz, oder gar größere Abplatzungen im Lack geben, ist es sinnvoller die Fenster komplett zu überarbeiten.
Hierzu sollten die Fensterflügel ausgehangen werden und auf Malerböcke gelegt, somit hat men einen angenehmen Arbeitsplatz.
Die alte Farbe sollte nun komplett entfernt werden, je nach Dicke der alten Lackschicht muß man nun entscheiden ob man einen Abbeizer wählt, oder der Farbe mit einem Schleifer zu Leibe rückt. Ebenso kann die alte Farbe mit einem Heißluftfön abgebrannt werden, hier ist aber auch viel Gefühl angesagt wenn man Brandspuren vermeiden will. Zum Abbrennen werden Spachtel verschiedener Größen benötigt, wenn vorhanden auch eine Ziehklinge.
Vor Beginn der Arbeiten am besten die Scheiben komplett abkleben, hierzu eignet sich Malerkrepp ganz gut, alte Zeitung auf die Scheiben legen und dann bündig am Holz entlang kleben, das spart am Ende viel Reinigungsarbeiten.
Problematisch ist es immer, die eigentlichen Fensterrahmen bei Doppelkastenfenstern vom Lack zu befreien, gerade bei höher gelegenen Wohnungen kann es recht gefährlich werden,hier sollte man, wenn man es sich selbst nicht zutraut, eventuell eine Firma beauftragen.
Für Fenster und Türen
gibt es aber noch eine schöne Lösung, wenn man es sich zutraut die Fenster auszuglasen, das heißt Kit raus und Stifte oder Glaserecken entfernen, dann die Scheiben herausnehmen. Dann kann man die Rahmen auch von einer Firma abbeizen lassen, das ist meist nicht sehr teuer, schauen sie hierfür mal ins Branchenverzeichnis Ihrer Umgebung. Man spart sich viel Arbeit und bekommt die Rahmen blitzblank wieder zurück.
Ist nun alle Farbe runter, kann mit der Vorbehandlung begonnen werden, da die Hölzer meist über normal ausgetrocknet sind, empfiehlt es sich als erstes Firnis oder auch Leinöl zu streichen, stellt man fest das dies gleich einzieht, kann der Vorgang noch 1-2 mal wiederholt werden. Lassen sie dem Holz Zeit und das Öl einziehen, nach zwei,drei Tagen kann man dann mit der Grundierung beginnen. Je gewissenhafter man in dieser Phase arbeitet, umso länger hat man Freude an Fenstern die in Ordnung sind. Es ist oft eine Frage der Gedult, ob man ein Fenster jedes Jahr neu Streichen muß, oder nur aller 3-5 Jahre.
Vor jedem Anstrich das Holz mit feinem Sand-bzw. Schleifpapier anrauhen um die Oberflächenhaftung der Anstriche zu erhöhen.
Halten Sie unbedingt die Trockenzeiten der Lacke ein. Oft hört man das Vorstreich mit Lackfarbe gemischt wird um sich einen Anstrich zu sparen, davon kann ich nur abraten. Um lange Freude an der Arbeit zu haben sollte man hier nicht anfangen zu pfuschen, jede Schicht sollte einzeln aufgetragen werden und der Beschreibung entsprechend durchtrocknen.
Wetterschenkel, Wassernasen
oben auf dem Bild zu sehen, dies sind die Wasserablaufkanten, sie verhindern das Eindringen von Wasser ins Fensterinnere. Oftmals sind sie durch Einfluß der Witterung schon vergammelt und zerfallen schon. Das ist kein sehr großes Problem, sie sind nur von hinten verschraubt am Scheibenrahmen´, in der Regel nur mit 2-3 Schrauben. Diese findet man, wenn die Farbe auf der Rückseite entfernt wird, dann sieht man die zugespachtelten Schraubenlöcher. Die Schraubenlöcher lassen sich mit einem Bohrer oder dünnen Schraubendreher freilegen, da sie oft nur mit Fensterkitt verschlossen wurden.
Neue Wassernasen oder Wetterschenkel gibt es im Baumarkt als Meterware in der Holzabteilung, diese muß man dann nur noch auf Länge zuschneiden, wieder anschrauben und schon ist das fertig und neu.
Ist dann alles trocken, können die Klebestreifen entfernt werden und die Fenster wieder eingehangen und man kann sich getrost ne halbe Stunde davor stellen und sein Kunstwerk bewundern ;-)